Totes Meer
25.11.2014 22:31
Totes Meer, Herods Hotel Dead Sea, Ein Bokek Und mehr brauchts auch nicht. Nun ja, vielleicht dann doch noch etwas mehr. Da ich zum zweiten Mal in Israel bin, war diesmal auch klar, dass ich das Tote Meer sehen wollte. Und meine Hotelkette bietet natürlich auch am Toten Meer ein paar Hotels. So eben auch das Herods Dead Sea, das 5***** Flagschiff. Und als Mitarbeiter bekam ich auch einen Spitzenpreis für Übernachtung/Frühstück. Und selbst auf die F&B Nebenkosten gabs noch 50% Discount. Mal ehrlich, wer greift da nicht zu? Von Tel Aviv gings mit dem Bus nach Jerusalem und dann in den Bus nach Ein Bokek.Fahrzeit bis Jerusalem 1:15, und dann noch mal 2 h bis zum Ziel. Und dies bei schönstem Wetter. Ich saß gleich ganz vorne, beste Sicht auf die Fahrbahn und den lustigen Busfahrer zu meiner linken. Und den habe ich echt abgefeiert. Zum Einen spielte er seine Musik im Radio, teilweise richtig gut laut. Zum Anderen hatte er einen guten Fahrstil drauf, daß die Fahrt durch Berge mit seinen Höhen und Tiefen, den Kurven, dann schon beinahe Rollercoasterfeeling hatte. Naja, und immer einen lockeren Spruch auf den Lippen, gerade wenn jemand versuchte irgendwas zu meckern. Läuft. Und ja, es ist eine tolle Strecke von Jerusalem nach Ein Bokek. Mit dem Egged Bus 486 vom Jerusalemer Busterminal, Plattform 5, gehts los. Über Ein Gedi, Masada und nach Ein Bokek. An einer interessanten Landschaft und interessanten Punkten vorbei. So zum Beispiel auch an Check Points, die für Businsassen nicht wirklich wichtig sind. Obwohl hier und da auch mal die Soldaten in den Bus kommen und schauen. Man kommt an hohen Bergen vorbei, fühlt sich beinahe eingeengt davon.
Doch dann wird es immer luftiger, wenn man so will. Und man kommt auch an Jericho vorbei. Hier ist es ausführlicher, Jericho. Schön wird es dann, wenn man in Richtung Ein Bokek, links das tote Meer und recht die Berge und teilweise offene Landschaft hat. Dann kommt man nach Ein Gedi, lohnt sich auch dort mal hinzufahren, es sich anzusehen. Und kurz vorm Ziel hat man rechter Hand dann Masada. Masada ist, da lehne ich mich mal weit aus dem Fenster, eine der wichtigsten Stätten der Gläubigen Juden, steht es doch für den Widerstand gegen die römische Besatzung. Hinfahren, ansehen, sich alles erklären lassen. Mal ehrlich, wenn man schon mal vor Ort ist. Und hier hatte ich mal für den Kiezkieker die Bustour genauer beschrieben. Und dann kommt man in Ein Bokek an und der Bus hält drekt in Hotelnähe. Herods Hotel Dead Sea. Ja, ich weiß wie Luxus Hotels aussehen, von außen wie von innen. Ein ehemaliger Gast, das war so um 1995, sagte mir einmal: "Jens, egal wo Du auf der Welt bis, egal ob Du es Dir leisten kannst, geh ins teuereste Hotel der Stadt, schau Dir den Luxus an, und trink wenigstens einen Kaffee. Schau dem Ablauf zu, lass Dich beeindrucken.". Und was soll ich sagen? Ich habe es getan, schon oft und dies weltweit. Und auch wenn ich es mir eigentlich nicht leisten konnte. Aber hee, der Reiz, dem Treiben zuzusehen, dies war immer Stärker als der prüfende Blick in den Geldbeutel. Und wie ich so vorm Herods stehe, da kam es mir wieder in den Sinn. Und hier sollte ich schlafen? Essen & Trinken? Das Hotel ist ein Traum in weiß. Und den Luxus sieht man nicht nur, man kann ihn fühlen. Hier bin ich nun, und dann zum Check in. Natürlich wird man freundlich begrüßt und läßt allerhand Service auffahren. Und da ich mich im Vorfeld ja mal um die Zimmerpreise gekümmert habe, da war ich froh, daß ich als Mitarbeiter einen top Festpreis hatte. Ich bekam dann auch gleich ein Executiv Sun Room, mit einer Empore im Zimmer, die auf die eigene abgetrennte Terrasse mit Sonnenliegen und Sonnenschirm führt. Natürlich mit Blick aufs tote Meer. Dazu ein großes Bad mit einer Dusche, die verschiedene Duschköpfe mit verschiedenen Funktionen hatte. Ein Doppelbett, das übliche wie TV, Minibar, Kaffee-/TeeStation usw., und einen VIP Treatment. Man verwöhnte mich.
Ich kam ja gegen mittag an, habe mich noch über das Abendessen und Frühstück und die Zeiten hierfür erkundigt, aber ich glaube, man hat es mir beim check in alles genau erklärt. Aber ich war wohl zu sehr mit Staunen beschäftigt. Und dann bin ich ins tote Meer zum Baden. Das Tote Meer. Schon viel darüber gelesen, im TV gesehen, mich erkundigt. Alles so weit gut. Aber wenn man erst mal davor steht, vom Sand ins Wasser, über Salzkristalle, die zu kleinen spitzen Klumpen werden, daß man direkt eine Fußsohlenmassage bekommt, ins Wasser geht, dann nutzt auch die ganze Info vorher nichts, man ist beeindruckt und wie ein kleines Kind. Natürlich will man schwimmen, will allerhand Unfug machen, aber so recht mag alles nicht so klappen.
Tauchen geht nicht, und dies ist auch gut so. Stell Dir vor, Du bekommst das Salzwasser in die Augen, verrückt. Und wenn man vorher Bilder gesehen hat, wie Leute im Wasser liegend Zeitung lesen, dann hat man es sicher als Fake betrachtet, da man es sich so sicher nicht vorstellen konnte. Aber was soll ich sagen? Es ist genau so. Du kannst Dich auf den Rücken legen, Dich treiben lassen, Du brauchst keine Bewegungen zu machen, Du gehst nicht unter. Und lustig ist es, man bedenke meine kleine Kugel als Bauchersatz, wenn man sich drehen will, man ist wie das HB Männchen :-D. Durch diesen Effekt kann man zwar nicht untergehen und ertrinken, sterben kann man dennoch. Wenn man nämlich das Salzwasser schluckt. Daher ist hierbei vorsicht geboten. Nun denn, wenn man mit der Hand über seine Arme streift, dann fühlt es sich an als wenn man Oel auf der Haut hätte. Und ich habe auch mal das Wasser probiert. Habe die Hände aus dem Wasser genommen, abgeschüttelt und dann mit der Fingerspitze an die Zungenspitze gehalten. Was soll ich sagen? Du hast als Kind vielleicht auch mal die Zunge an eine Batterie gehalten? Dieses Prizzeln auf der Zunge, daß man gleich die Batterie weggezogen hatte, dies war auch hier. Nur um ein Vielfaches höher. Eine wahre Explosion, wenn man so will. Nicht wirklich unangehnem, eher überraschend gut. Aber wie gesagt, man sollte es eigentlich nicht tun. Und schon gar nicht das Salzwasser schlucken, das ist derbe gefährlich. Und immer wieder sah ich dann Leute, die wie aus den Tiefen der Erde kamen. Aber klar, der Schlamm des Toten Meeres ist natürlich extrem gut für die Haut. Es soll wohl auch bei Neurodermitis helfen und bei allerhand anderen Krankheiten ebenso. Toll ist auch, wenn man um die Mittagszeit badet, man sieht die Salzkristalle auf der Wasseroberfläche treiben, wie sie zueinander finden, ähnlich wie Eisblumen an alten Fenstern, und wie sie dann langsam zum Grund treiben.
Wo etwas so schönes ist, ist auch immer etwas, was scheiße ist. Muß man so sagen. Jedes Jahr verliert das Tote Meer mehr und mehr an Kapazität. Die Strände werden größer und größer, das Wasser immer weniger. Wissenschaftler gehen davon aus, daß in 30-40 Jahren nichts mehr davon da sein wird. Zwar ist das Tote Meer ohne Abfluß, doch es verdunstet ungemein. Leider hat das Zusammenspiel, oder eben auch nicht Zusammenspiel, von Politik und wirtschaftlichen, nachbarschaftlichen Interessen dazu geführt, daß das Wasser vom Jordan nicht mehr ins tote Meer fließen kann. Nicht mal ein Teil davon. Und so wird, über kurz oder lang, das Tote Meer seinen Namen alle "Ehre" machen und sterben, nicht mehr existent sein. Und ja, dies kotzt mich an, sehr sogar. Ich bin dann irgendwann zurück ins Zimmer. Am Strand schon mal das gröbste abgespült, dann aber ausgiebig geduscht. Kurz das Internet bemüht, und vom VIP Treatment genascht. Das Hotel erkundet, mit den Spa Angeboten, Lounges, Boutiquen, der Bibliothek und noch so allerlei Dingen. Wie gesagt, ich bin beeindruckt. Und ich durfte schon mal einen kleinen Blick ins Restaurant und aufs Buffet werfen. Und ich wurde echt hungrig dabei :-). Das Angebot? Überwältigend. Ich weiß gar nicht, wie ich es am Besten beschreiben soll oder kann. Stell Dir das beste Buffet vor, welches Du jemals zu sehen bekommen hast und daran teilnehmen durftest. Und nun multipliziere es mit 10. Besser kann ich es echt nicht beschreiben. Ich jedenfalls war begeistert, wußte vor lauter Aufregung gar nicht, was ich essen konnte, wollte, mußte. Ich habe sicher einen großen Magen, aber meine Augen waren noch größer. Doch, wie man es gelernt hat, lieber 10x zum Buffet gehen als einmal alles vollladen und dann die Hälfte stehen lassen. Zum Essen gabs auch Wein oder Bier, Wasser, Säfte und was weiß ich nicht alles. Und das Schöne hierbei ist ja auch, daß es ein Festpreis war, also eine Art all-you-can-eat für gutes Geld. Und was soll ich groß drum herum reden, ich bekam ja auch noch 50% Mitarbeiterdiscount, somit war es dann im Rahmen. Auch an der Bar später konnte ich es mir gut gehen lassen. Das Zimmer, das Bett. Top. Ich habe wirklich gut geschlafen. Das Frühstücksbuffet war ähnlich reichhaltig wie dass am Abend, natürlich mit dem Augenmerk auf die Tageszeit und die Essgewohnheiten. Aber die Auswahl war der Hammer. Pappsatt & Kugelrund, gesund. Bevor ich mir die Erholung eines Bades im toten Meer gönnen konnte/wollte, sollte natürlich auch die Umgebung erkundet werden. Und was liegt näher (wortwörtlich sogar) als die Felsenfestung Masada? Was mir in Erinnerung blieb? 1. dass ich meine Kamera im Zimmer vergessen hatte und somit keine Bilder liefen kann und 2. dass ich mit einer Seilbahn, mit einer Seilbahn! fahren musste. Und wer mich kennt weiß, daß es ein paar Dinge gibt, die ich eher ungern mache. Seilbahnfahren gehört dazu. Dennoch, die Festung ist beeindruckend. Und man, nein ich, muß aufpassen, nicht wieder einen Sonnenbrand zu bekommen. Mit dem Bus ging es wieder zurück zum Hotel. Ein Kaffee, dann noch einen und ich bin wieder baden gegangen. Und auch der zweite Abend, das Essen & Trinken, die Bar und all die Sachen, tip top. Wieder gut geschlafen und früh dann wieder zum Buffet. Ja, ich bin im Urlaub. Und ja, man kann mich mit Luxus verwöhnen. Und ja, ich würde platzen, wenn ich noch eine Woche dort bliebe :-). Und so bin ich noch mal ins Meer. Duschen, Sachen packen, auschecken und Kreditkarte zücken. Und gegen mittag bin ich dann zur Bushaltestelle und wieder zurück, via Jerusalem, nach Tel Aviv. Was für eine geile Fahrt :-). Life is a Rollercoaster. Und hier hatte ich mal für den Kiezkieker die Bustour genauer beschrieben. Daheim noch einkaufen gewesen, etwas essen und ein zwei Bier. Und schlafen. Herr Jens |