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Ju
Tag 3, Montag
17.07.2017 23:53

07:°° Uhr, der Wecker klingelt. Aufstehen, duschen, Tischdienst. Wer es nicht kennt wird es wohl nie erfahren :-D. Und dann lecker frühstücken.

09:°° Uhr begann unser Workshop zum Thema KZ Auschwitz II Birkenau. In kleinen Gruppen wurden verschiedene Themen aufgearbeitet. Vom Transport ins KZ, den Selektionen, Entmenschlichung zu einer Nummer, Zwangsarbeit im KZ, medizinische Versuche an Menschen bis hin zur Vernichtung durch Folter, durch Arbeit oder direkt bei Ankunft ins KZ durch Vergasung. Anhand von Zitaten, Bildern und Texten wurde sich durch dieses Thema gearbeitet. Danach wurden die Gruppen so aufgeteilt, dass komplett neue Gruppen entstanden und wir uns somit selbst informierten über die vorherigen Workshops. Pause.

Dann gab es unser Mittagessen. Und immer mal wieder wurde die Tischordnung übern Haufen geworfen, so dass wohl jedeR mal mit jedem am Tisch saß bei den verschiedenen Mahlzeiten. Sozusagen einer Cliquenbildung entgegenzuwirken. Aber die Sorge bestand ja eh nicht. Kleine Mittagsruhe.

Dann ging es mit dem Bus nach Birkenau. Und auch hier: jeder Mensch kennt wohl diese eine Bild. Meist ist es der Blick von der Rampe über die Gleise hin zum Tor, welches nur für die Wachmannschaften nach draußen führte. Unser Guide von gestern war wieder dabei und so wurden wir durch die verschiedenen Bereiche des Vernichtungslagers geführt. Wir besuchten erhaltene bzw. wiederaufgebaute Baracken. Erschreckend hierbei waren auch die Dimensionen. Die Größe des Lagers konnte man nicht einfach so überblicken/sehen. Das hatte ein gigantisches Ausmaß angenommen. Die Baracken waren immens groß. Und davon gab es einfach unzählige. Es fällt tatsächlich schwer es zu beschreiben, begreifbar zu machen.

Bizarr, für mich, war der Umstand, dass an diesem Ort so eine friedliche Ruhe herrschte. Nur von etwas Vogelgezwitscher begleitet. Eine Stille, die spürbar war, jedenfalls für mich, dass es ein krasser Widerspruch war/ist zu der Zeit vor über 70 Jahren.

Zum ersten Mal hatten wir so was wie schlechtes Wetter. Nach der nachmittäglichen Sonne folgten nun Wolken, etwas Regen, eben ein trübes Bild. Und dies hat die Situation richtig eingerahmt. Man kann es vielleicht mit Herbstblues umschreiben. Mit diesem Gefühl ging ich dann auch durchs Lager.

Nachdem wir uns von unserem Guide verabschiedet hatten, sind wir noch zur alten Judenrampe gegangen. Man muss wissen, dass die allen bekannte Rampe im Lager Birkenau erst zum Einsatz kam, als die Nazis über 450.000 ungarische Juden nach Auschwitz deportierten, welche direkt ins Lager führte.

Davor gab es die Rampe außerhalb des Lagers. Dort stehen, wie Du sehen kannst, zwei Waggons auf einem Gleis, dazu zwei Gedenktafeln. Dort wurde uns von Andreas noch ein paar erklärende Worte mit auf den Weg gegeben. Und dann hatte jeder Teilnehmer ein paar Minuten für sich alleine um ein paar Blumen niederzulegen.

Rückfahrt, Abendessen, kurze Runde. Persönliche Freizeitgestaltung. Und schlafen.

Herr Jens

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