Sonntags in Koenji
27.10.2024 22:55
Gerne informiere ich mich, wenn ich nicht schon vorher einen Plan habe, bei Time Out Tokyo und auch bei Tokyo Cheapo. Da sind oftmals sehr schöne, ausgesprochen nützliche Hinweise, welche ich dann auch gerne aufgreife. So auch heute. Es stand das Koenji Fes auf dem Programm. Koenji ist nur 11 Minuten mit der S-Bahn von Shinjuku entfernt, doch man kommt sich vor wie an einem anderen Ort als Tokyo, obwohl es natürlich dazugehört. Und doch wird sie als die Hauptstadt des Punks bezeichnet. Etwas über 20 Minuten von Otsuka entfernt, sah ich dann, als ich aus dem Bahnhof heraus kam, gleich etwas Heimatliches. Da ich schon gegen 9 Uhr dort war, war noch nicht so viel los. Doch ich versichere Dir, dass es schon mittags eine Außenbestuhlung gab und die Leute dort sehr zahlreich futterten. Die Passagen waren auch noch leer. So trank ich erst mal einen Kaffee und schaute mir die Gegend etwas näher an. Schöner Stromkastenverteiler. Auch dieser Gegensatz von modernen Glasfassadenhochhäusern und eben diesem Kleinod. Du wunderst Dich über die vielen Strom- und Telefonkabel, welche nicht in der Erde verbuddelt sind? Der Grund ist einfach wie genial und doch irgendwie von Angst bestimmt. Erdbeben. Wenn mal wieder etwas passiert und die Erde aufreißt oder was auch immer, dann lässt sich einfacher das sichtbare Kabel ersetzen, als vielleicht die ganzen unterirdischen Kabel herauszureißen, um den Fehler zu finden. So langsam kam Leben in die Straßen, das Festival startete in den zweiten Tag. Natürlich, wie auch schon gestern in Otsuka, hier überall Essen & Trinken. Aber auch das Bemalen von Gesichtern gab es. Natürlich habe die Menschen gefragt, ob ich sie fotografieren und später hier veröffentlichen darf. Sehr schön, und ich stellte es mir sehr anstrengend vor, waren dann von verschiedenen Gruppen ihre Tanzaufführungen. Kannst Du auf solchen Schulen laufen, gar tanzen? Verhalten würde ich eher nein sagen. Kinder, Frauen, Männer die tanzen. Trommel- und Flötenmusik. Eine schöne Choreografie. Ich war derbe begeistert. Natürlich ist diese Erklärung hier, die richtige. Ich jedoch habe mir meinen eigenen Reim auf den Tanz gemacht. Für mich sahen einige Bewegungen, Tanzeinlagen eher so aus, wie wenn die Kraniche im Winter auf Hokkaido ihre Tänze vollführen. Nun, meine Fantasie mag da mit mir durchgehen, doch ich finde es sehr schön und komme gut damit zurecht. Nun ja, ich glaube, bei diesem Video hier, kannst Du sicher mehr erfahren. Ich bin wohl mit dem Filmen noch etwas aus der Übung. Ich zog weiter und man merkte schon sehr, dass Halloween vor der Tür steht. Kennst Du es nicht auch? Liebe auf den ersten Blick? So ging es mir.
Es war jetzt schon beinahe über die Mittagszeit. Liebe hin oder her. Ich muss etwas essen.
Am Nachmittag fuhr ich wieder heim. Statt über Shinjuku bin ich diesmal via Takadanobaba nach Otsuka. Dies war zeitlich sogar noch etwas kürzer als auf dem Hinweg. Jedoch muss man ewig viele Treppen steigen beim Umsteigen. Sonst gibt es immer Rolltreppen. Gibt es in Takadanobaba sicher auch, auch Aufzüge. Doch ich fand nichts. Natürlich bin ich wieder ins riddel. Eine neue Flasche Gin fiel mir auf. Bei mir blieb es beim Kaffee. Alles geht einmal zu Ende. Und noch viel später ging ich dann auch wieder heim. Ganz im Hintergrund kannst Du noch mein Hotel sehen. Diesmal wohne ich in der 7. Etage. Herr Jens |