Setagaya Boroichi Market
16.12.2022 20:08
Natürlich, zur Einstimmung erst mal ein Lied. Hör doch mal rein. Ich lag noch im Bett, nach dem üblichen 5 Uhr Charlie hatte ich mich ja noch mal hingelegt, als gegen 9:26 Uhr es plötzlich wackelte. Dachte ich noch, 'kommt wohl vom umdrehen im Bett', sah ich auf meine Wasserflasche auf dem Schreibtisch, welche ein kleines Wellenbad abfeierte.
Dies war natürlich nur ein kleiner Wackler. Nicht so wie 2016, und den anderen, die ich immer mal gerne verschlafe. Doch seit 2018 bin ich gewappnet. Heute bin ich von Komagome nach Shinjuku, dort umgestiegen in die Keio Line Local um im Bahnhof Shimo-Takaido umzusteigen in die Tōkyū Setagaya-Linie, um dann in Kamimachi Station auszusteigen. Insgesamt war ich knapp 60 min unterwegs. Und dies bei schönstem Strickjäckchenwetter.
Kurz über die Straße und dann fängt es auch schon an. Was fängt an? Der 435-jährige Setagaya Boroichi Market II 世田谷ボロ市, der Lumpenmarkt. Was natürlich auch Flohmarkt bedeutet. Die II bedeutet, dass es 2x jährlich stattfindet. Im Januar und im Dezember. Über 700 Händler, und auch mehr als 200 k Besucher. Und ich vermute, bei dem schönen Wetter, da waren es vielleicht doppelt so viele. Die beinahe gesamte Boroichi Dori Straße ist komplett gesperrt, und ein paar angrenzende Straßen, welche von der Hauptstraße abzweigen, ebenso. Und so können die Händler ihre Sachen alle links & rechts der Straße aufbauen und in der Mitte laufen, nein drängen sich, die Menschen. Denn es gibt ja nicht nur Dinge zu kaufen, welche man sich vielleicht in die Bude stellt, fürs leibliche Wohl wird auch gesorgt. Matchbox, erinnert sich noch irgendwer an dieses Spielzeug? Und ja, ich habe Elvis gesehen. Ich meine diesen hier, nicht diesen hier. Leider habe ich mal so gar keinen grünen Daumen, sonst würde ich diese Pflanzen unbedingt kaufen und mitnehmen. Ich liebe so etwas sehr. Vielleicht zu sehr, dass ich es nicht auf Teufel komm raus mitbringen würde, und sie dann bei mir eingehen. Und wem noch nicht der Basilikum-Topf eingegangen ist, werfe den ersten Stein. Seit dem baue ich selber an. Also Basilikum und solche Kräuter. Oh man. Dieser Kollege verkauft grünen Tee. Ich konnte davon, frisch aufgebrüht, kosten. Den Geschmack mag ich ja sehr. Vielleicht ist es nicht jedermanns Sache. Anderseits esse ich auch keine Leber und Bananen. Daher gleicht es sich vielleicht aus. Und ganz marktschreierisch 'hier gibts noch was obendrauf.'. Es gibt aber auch skurilles. Doch sieh selbst. Tragetasche, bis 20 kg belastbar, öko, waschbar. Und ein Glas, welches wohl für die WM2014 hergestellt wurde, aber dies waren noch andere Zeiten. Alter Kameras. Wirklich schön anzusehen. Kassettenrekorder und all so altes Zeugs. Es gibt doch auch altes Geschirr, jedoch nicht so alt, dass man einen Megafund machen würde. Doch auch die Messer und Beilchen, welche ja auch als Messer verwendet werden. Ich selbst habe zu Hause auch ein kleines Beil, welches ich seit Jahren zum Kochen verwende. Es lassen sich damit besonders dünne feine Streifen, Scheiben schneiden. Man muss nur etwas auf die Finger aufpassen. Muttis Sammeltassen? Natürlich gibt es auch Sachen in japanischer Tradition. Klamotten und so. Handwerkszeug und geschnitztes oder gebasteltes gab es auch. Aus Holz gefertigtes Besteck. Also Löffel und Stäbchen. Coole Mützen. Und jetzt eine kleine Auswahl, welche es mir schwer macht, eventuell Vegetarier oder gar Veganer zu werden. Also, nicht, dass ich es vorhätte. Wollte nur aufzeigen, dass es schwerlich durchzuziehen ist. Dann etwas in Blätter gewickeltes. Echigo Spezialitäten. Wobei ich nicht herausgefunden habe, was es wohl sein könnte. Austern. Nicht zu vergessen, die üblichen Verdächtigen. Er hatte dann auch schon genug gesehen. Und irgendwie fühlte ich es auch. Da ich eh nicht der Flohmarktgänger bin. Mit handeln/feilschen eh abgeht, und ich sowieso nicht weiß, was ich kaufen sollte, wurde es nach knapp 2h dann auch irgendwie wiederholend. Ich bin dann erst mal zum Essen gegangen. Hinsetzen, ausruhen, gemütlich speisen.
Zusammenfassend kann man auch schreiben:
Abends dann ins riddle. Und nach den üblichen Kaffees, auch mal ein lecker Gose Bier. Ich kann es dir immer und immer wieder schreiben, du vergisst es ja trotzdem.
Eines der leckersten Biere überhaupt: Gose Bier.
Noch mehr Bilder, hier. Herr Jens |