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rita & masataka taketsuru
30.11.2017 20:55

nachdem wir nun durch mehr platz und weniger schnarchen, dann auch gut geschlafen haben, gings zum duschen, dann fruehstuecken und wieder zurueck aufs zimmer zum zaehne putzen. gegen halb zehn am morgen sind wir dann zur sapporo station um nach yoichi zu fahren.

und hier auch gleich mal ein kleiner einschub, welcher sich wunderbar in deutschland umsetzen lassen wuerde, wenn man denn wollte. da paul, und ich ja auch schon seit drei jahren, die pasmo/suica karte haben (eine plastikkarte, welche man einfach immer wieder aufladen kann und mit der man dann zB in tokio, wo wir sie gekauft haben, fuer alle s- & u-bahnen nutzen koennen. auch in bussen und strassenbahn ist es oftmals moeglich. es entfaellt das laestige geldzaehlen beim fahrer, das vorher den plan durchsuchen um den passenden fahrschein zu kaufen und im allgemeinen ist es eben sehr praktisch, da man damit, wie eben in tokio, auch verschiedene anbieter von bus & bahnen nutzen kann ohne fuer jeden anbieter eine eigene karte oder eben nur cash haben zu muessen.), waren wir erfreut, dass in sapporo eben auch die gleiche karte nutzbar ist. und dies in der strassenbahn, in bussen und metro sowie s-bahn. und dies meinte ich, wenn alle anbieter in deutschland dieses (oder eben ein aehnliches) system anwenden wuerden, waere es easy zB in muenchen in die tram zu steigen, seine strecke zu fahren, die karte zu nutzen und fertig. jeder anbieter vor ort bekommt so sein geld, man ist nicht gezwungen sich durchs tarifsystem zu quaelen um dann vielleicht einen falschen fahrschein gekauft zu haben. und eben in allen staedten anwendbar, wuerde es auch touristen einfacher fallen die oeffentlichen verkehrsmittel zu nutzen. und ebenso moechte ich anmerken, dass alles auf schienen sowieso zwei, teilweise sogar dreisprachig durchgesagt wird, aber auch in bussen es auf japanisch und englisch, zudem erscheint es auf einem bildschirm. denn, die schriftzeichen sind vielleicht nach zwei tagen urlaub in japan sicher noch nicht ganz so gelaeufig :-D, aber mit englisch sollte es dann klappen. ueberleg mal, im bus, aufm dorf, irgendwo in japan. du hast keinen schimmer. aber da du es auf englisch aufm bildschirm siehst, ist es dann nicht mehr so verwirrend und du brauchst auch keine angst zu haben, dass du deinen haltepunkt verpasst. naja, ausser du schlaefst im bus ein. aber genug davon.

am bahnhof sapporo fragten wir aber noch mal vorsichtshalber, ob wir, wenn wir nach yoichi fahren, auch die pasmo karte nutzen koennen. dem war aber nicht so, da es dort vor ort (und es ist ein sehr kleiner ort und ein sehr kleiner bahnhof), dieses system nicht nutzen kann. also ein ticket gekauft und um 10:18 uhr mit einer art s-bahn/vorortzug von sapporo via otaru nach yoichi gefahren.

und ich war beieindruckt. alleine von der zugfahrt (inkl. umsteigen so um die 60min insgesamt). wir sind bei schoenem wetter, wenn auch etwas kuehl :-D, gestartet. und kaum sind wir etwas aus der stadt raus, da sahen wir schon den pazifik. waren in fahrtrichtung links noch ein paar haeuser, so kamen wir rechts direkt ans wasser ran. paul hat so eine streckenfuehrung schon in vietnam erlebt, fuer mich war es das erste mal. und wenn man sich nicht direkt ans fenster gestellt haette, man haette auch nicht die gleise gesehen.

links die berglandschaft, rechts der pazifik. schoener kanns gar nicht sein. leider habe ich es nicht geknipst, aber es waren auch surfer im wasser. ich selbst habe 8 gezaehlt.

mal ein blick aus dem fenster bei der fahrt.

in oratu umgestiegen, war es bis yoichi (und ich habe noch keinen eintrag ueber den ort finden koennen, ausser in verbindung mit nikka) dann auch noch mal knapp 30min (also jeweils so halbe/halbe). nur wurde es dort mit der bewohnten flaeche eher weniger und weniger. ich fragte mich manchmal, wenn der zug irgendwo hielt, wer hier wohl aussteigt und wohin er gehen mag, es gibt doch, ausser schnee, nichts.

und so wurden wir empfangen. im schnee und dann schneite es auch noch mal dazu. aber ich glaube, die machen das mit dem schnee nur fuer touristen :-D.

die nikka whisky distillery, und es kann kein zufall sein, einfach nur ueber die strasse. also vom bahnhof zum eingang so um die 250m.

zu beginn mussten wir, und dies ist wohl auf ein neues gesetz zurueckzufuehren, einen zettel ausfuellen, name, herkunftsland, vor allem das alter war wichtig. ob es eine gefuehrte tour gab, dies weiss ich gar nicht. wir wollten einfach nur so ein bisserl rumlaufen, und hier und da was ansehen und dann zum tasting. aber so ueberraschend kommt es ja jetzt auch nicht.

hier wurde dann auch ein kessel befeurt. paul und ich vermuteten, dass dies der mitarbeiter des monats sei, der fuer die touristen eine show abzieht. mal ehrlich, wer laesst sich schon gerne bei der arbeit knipsen?

wir haben dann einiges ueber (und als ob ich es nicht schon vorher wusste :-D) den prozess der whisky herstellung erfahren, aber auch ueber die faesser und alles drum herum. der eintrag ist jetzt nicht genau auf nikka bezogen, aber die idee dahinter sollte erkannt werden.

dann erfuhren wir eine menge ueber rita & masataka taketsuru. und eben allerlei zeugs drum herum. sehr schoen ist ausserdem, dass die einzelnen gebaeude eben nicht so hoch sind, gut ueber ein groesseres gelaende verteilt. und da jetzt winter ist, hat es auch etwas romantisches mit dem schnee und so.

irgendwann kam aber das unvermeintliche. die whisky proben :-). drei sorten: single malt, super nikka und apple wine.

es wurde auch auf bildern erklaert, wie man welches getraenk trinkt. also in kombination mit eis, oder mit stillen oder sprudelndem wasser. oder eis und wasser. zuerst haben wir es erst mal pur probiert, daran gerochen, im mund sich entfalten lassen. spaeter dann wie "vorgeschrieben".

waere ich ein banause, so wuerde ich sagen (und ich denke paul sieht es aehnlich), es ist schnaps. holla the forrest fairy (danke schmidty fuer diesen begriff :-D). und natuerlich konnten wir viele unterschiede herausschmecken, riechen. aber am ende des tages sei gesagt: es ist schnaps!

ich bin halt kein whisky trinker, kenne mich damit nicht aus und wuerde luegen, wenn ich darum einen grossen zinnober machen wuerde. ich, fuer mich, fand eher die ganze atmosphaere, von der fahrt, ueber die landschaft, den schnee, die brennerei, museum und so weiter, ganz interessant, dass dieser ausflug eben auch so toll war. und ueber geschmack laesst sich ja eh trefflich streiten, so dass ich lieber keine diskussion darueber anfange :-D. dann war es auch genug und wir sind dann noch in den shop, haben uns dort umgesehen und sind dann erst mal wieder richtung bahnhof.

und wieder etwas aus der rubrik JR vs. DB. wir wollten also wieder zurueck nach sapporo. der bahnhofsmensch, der auch die tickets verkaufte, pries uns einen zug an, der gleich fahren wuerde. okay, er fuhr schon vor 5min. tickets hatten wir ja dennoch. aber die waren nicht zuggebunden. wir waren im kiosk, fanden nichts fuer uns, sind wieder raus, da winkte er mich heran, kam aus seiner wohlfuehlzone heraus und entschuldigte sich, dass er den falschen zug beworben haette, der ja schon weg war. ich meine, hee. wir haben es selbst herausgefunden. er hatte uns vorher schon eine liste mit zuegen mitgegeben. aber dass er dann doch noch mal raus kam, sich entschuldigte und den neuen zug nochmals erwaehnte, dies macht fuer mich den unterschied. denn fehler kann jeder machen, kein thema. sich aber zu entschuldigen (obwohl ich es so wild ja nun nicht sah, bin ja db fahrer :), dies fand ich schon stark.

wir hatten also etwas zeit. wollten einen kaffee. was soll ich sagen, dass yoichi nicht bei wiki ist, sagt so einiges ueber die groesse des ortes. also blieb uns ein supermarkt, denn etwas essen wollten wir auch. und was wir dann sahen, dies liess mir das herz aufgehen:

wie gesagt, ein supermarkt von der groesse eines normalen discounters in deutschland. und dies hier aufm dorf. und einer war noch dabei frische fische auszunehmen und zu filitieren. natuerlich, man braucht hier oben ja auch nur 5min zu laufen, dann ist man am meer und dann haelt man 30sec die hand ins wasser und man hat was gefangen. dennoch, fuern supermarkt dann doch ne ganz starke nummer, wenn du mich fragst.

kaffee gabs, heiss, nur in der dose, aber damit konnte man paul ein wenig beeindrucken, da er es noch nicht kannte. fuer mich war es vor zwei jahren ja auch eine neue erfahrung. etwas gebaeck und dann waren wir vielleicht 300 ¥ =2,25 € fuer kaffee uns gebaeck los und sind durchs dorf gezogen.

und mehr gabs dann auch nicht zu sehen. bahnhof, whisky, berge, supermarkt. bahnhof. aber in kombination mit schnee und etwas kuehle, eine ganz feine sache.

am bahnhof dann, man wird erst auf den bahnsteig gelassen, wenn der zug auch wirklich kommt, schon damit man draussen nicht erfriert. eine treppe gefiel mir sehr:

sehr klein alles. aber egal. was dann kam, dies war der hammer. der zug fuhr ein, und es muessen bahnprueflinge drinnen gewesen sein, denn am/im fuehrerhaus waren eine menge uniformierte, dann hielt der zug, zwei sprangen heraus und hatten ein massband in der hand um abzumessen ob der pruefling nun genau oder um ein paar zentimeter drueber oder drunter war. extrem strenge regeln da vor ort. irre.

wir dann rein, und ab nach sapporo.

dann waren wir wieder daheim. da noch zeit war bis der sandmann kommt, sind wir zum mt moiwa. aber wir hatten uns den falschen tag ausgesucht, denn heute war der letzte tag der jaehrlichen sicherheitskontrolle und somit geschlossen. und dann sind wir eben mit der strassenbahn zum essen gefahren. es gab, wie fast immer zur begruessung, miso suppe und dann takoyaki, ganz ganz lecker. fuer mich noch omlette mit fleisch gefuellt. und da paul nicht mehr wusste, was er bestellt hatte, stellte er es gleich mal zu sich hin. und ich frag mich noch, wo denn auf dem teller die nudeln sind, weil er sich heisse soba nudeln mit omlett bestellt hatte, hatte paul auch schon mein gruenzeugs und ein stueck davon gegessen. sein essen kam dann auch auch gleich. und es war, wie fast alles in japan, mit fleisch durchsetzt. aber probieren geht ueber studieren :-D. ich musste mich dann wieder mit dem fleisch abmuehen :-).

dann gings heim, noch ein zwei bierchen und der naechste tag sollte dann frueh beginnen. mal ehrlich, wir sind im urlaub!

jens

frosty the snowman
die nackten tatsachen

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