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Otaru und der Kanal
22.11.2024 23:54

Mit dem Jungen war ich schon in Sapporo, Hokkaido, Japan. Auch alleine war ich schon hier. Heute ging es für mich nach Otaru.

Nachdem ich im Hotel lecker gefrühstückt habe, mich rasierte & duschte, bin ich zwei Stationen mit der Toho Line zum Sapporo Bahnhof um dann mit der JR Hakotate Main Line (Otaru-Ashikawa) nach Otaru, in 51 Minuten zu fahren. Es gibt auch als Airport Rapid Line, die fährt dann nur 34 Minuten. Beide kosten 750 ¥ = 4,65 €. Doch ich hatte es nicht eilig und war eh schon beizeiten unterwegs. Schön am Ozean entlang.

In Otaru angekommen, erst mal ein Käffchen, dann zur Tourist-Info. Stadtplan für Downtown Otaru und auch, weil auf demselben Faltblatt, von der Umgebung inklusive dem Skigebiet. Einem von mehreren. Wenn man aus dem Bahnhof heraus kommt, dann sieht man die Straße herunter und schon fast auf den Ozean. Einen Teil des Hafens.

Leider, ich muss es wirklich so schreiben, leider gab es nur noch die Überreste von Schnee. Genau wie in Sapporo, bei meiner Anreise lag ja noch Schnee & Eis, ist auch hier alles weggetaut. Beinahe alles.

Wenn ich an die Zeit mit dem Jungen zurückdenke, wir zur Nikka Whisky Distillery nach Yochi gefahren sind. Oder wir in Jozankei waren, inklusivem Onsen-Besuch im Schneetreiben. Zudem war ich ja auch alleine schon auf Hokkaido unterwegs, so z.B. in Japans hohem Norden, Kap Soya. Immer & überall war Schnee, viel Schnee. Auch wenn man jetzt sagt: "hee, da waren meist 10 bis 14 Tage später Deine Aufenthalte.", so mag dies richtig sein. Aber wenn man bedenkt, dass es ja schon geschneit hatte, dann wieder taute, dann stimmt da auch einiges nicht mit dem Klima. Wie dem auch sei, jammern hilft ja nicht.

Weiter im Text.

In der Stadt sind überall diese Aufsteller. Klar, man kennt sich auch andernorts, hier fand ich sie omnipräsent.

Wie Du sehen kannst, sind die Aufsteller in vielen verschiedenen Sprachen. Auch Russisch und Koreanisch. Wohl auch Chinesisch. Es ist mir schon sehr aufgefallen, dass viele Menschen aus China kommen, aber auch aus Korea und Taiwan.

Zuerst ging es natürlich zum Ozean, also eher den Hafen.

Da gibt es ja auch noch die Bedeutung: "dem scheiße ich aufs Dach".

Wenn es hier schon Museen gibt und so man auch etwas Kultur erhaschen kann, dann tut man dies natürlich.

Es gibt doch auch einen Innenhof, der aber eigentlich nirgendwohin führte, da die anderen Türen verschlossen waren.

Also weiter gehts.

Ob es Hachikō ist? Aber nein, es ist Bunkō.

Auch in Otaru gibt es die Passagen, überdachte Einkaufsstraßen, was sich gerade im Winter als nützlich erweist. Dieses Bild ist von morgens kurz nach 10.

Als ich am Nachmittag hier wieder vorbeikam, hätte ich nicht gedacht, dass es genauso aussieht. Keine Menschen weit & breit. Sehr komisch.

Mehr Anziehungskraft hatte eine stillgelegte Bahnstrecke in Otaru. Manchmal frage ich mich, warum so viele Menschen es geknipst haben und dort entlangspazierten.

Ein altes Haus, hier und da. Man hat auch in Otaru vieles ändern müssen. Die Wirtschaft, die Infrastruktur all diese Dinge. Da hat man aus alten Bankgebäuden Museen gemacht. Aus alten Lagerhäusern Restaurants.

Natürlich dann auch der Kanal. Egal bei welchem Wetter, die Menschen tummeln sich dort.

Auf diesen Kanal, gerade in der Abenddämmerung, bei Nacht, komme ich noch mal darauf zurück.

Es war kurz nach dem Lunch, da fand ich, ich habe etwas Ruhe, Entspannung und innere Ausgeglichenheit verdient. Daher war mein Ziel:

Dann auf zum Yu No Hana Onsen Temiyaden.

Wie kommt man dahin? Eine Möglichkeit wäre der Bus. Doch der fährt, kurz nach Mittag so mal gar nicht. Gar nicht ist vielleicht falsch, aber wenn man vielleicht gerade einen verpasst hat, dann sind es beinahe zwei Stunden bis der Nächste kommt. Konnte und wollte ich so lange warten? Natürlich nicht. Also hilft ein Taxi. Und wie erklärt man das Ziel? Ganz einfach, man schreibt es sich auf.

Bitte nehmen Sie mich im Taxi mit zum Yu No Hanate Palast. Hat der Taxifahrer auch gemacht. 1200 ¥ = 7,44 €.

Das Ticket am Automaten gezogen. 880 ¥ = 5,46 €.

Für 400 ¥ = 2,48 € bekommt man noch ein großes Badetuch und ein kleines, für den Onsen selbst, Tüchlein. Fein fand ich auch, dass hier ein kleiner Braukessel stand.

Dieser kleine Mann hier, er scheint das Maskottchen dieser heißen Quelle zu sein. Überall ist er zu finden. Als Wegweiser, als ErklärBiber, die verschiedenen Bäder erklärte er. Hier am Eingang für den Männerbereich, da steht: japanischer Stil (also Klamotten runter, mach Dich nackig) und willkommen.

Es ist einfach nur derbe. Waschen, dann in den verschiedenen Bädern entspannen. Sei es im sprudelnden Bad, sei es im Außenbereich wo man den heißen Dampf aufsteigen sieht, auch von Deiner Haut. Dann auch immer wieder in das normale Becken (17 °C). Natürlich schockt es am Anfang. Doch je länger man darin sitzt, wird es wieder normal und es ist dann gar nicht mehr so kalt wie zu Beginn. Es gibt heiße trockene Saunen, auch Dampfbäder. Die Auswahl ist einfach nur groß.

Nach etwas über zwei Stunden war für mich Schluss, denn ich hatte ja noch etwas vor. Erst mal ein Blick auf den Berg. Skigebiet.

Diesmal kam der Bus nach 5 Minuten. Im Onsen hatte ich mich extra erkundigt. Fix noch ein Käffchen und dann hin zum Kanal.

Es war schon etwas illuminiert. Als es dunkelte, sah es natürlich toll aus. Und was lohnt auf dem Kanal? Eine kleine Bootsfahrt.

Gegen 18 Uhr bin ich wieder Richtung Bahnhof. Noch ein Käffchen. Diesmal in den Airport Rapid um nach 34 Minuten in Sapporo auszusteigen. Statt, wie üblich, unter der Erde entlangzulaufen, bin ich diesmal auf der Straße entlang.

Etwas einkaufen. Danach bin ich zum Essen gegangen. Gerne möchte ich Dich amüsieren: seit etwas über vier Wochen bin ich jetzt hier. Habe heute zum ersten Mal wieder mit einer Gabel und einem Messer mein Essen reingeschraubt. So sehr bin ich an Stäbchen gewöhnt, dass ich erst mal üben musste, wie man es benutzt.

Herr Jens

Mizuho, Nozomi & 350-900
Liebes Tagebuch

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