noch etwas zur Entspannung
21.12.2022 16:47
Nachdem Du ja jetzt schon etwas erfahren konntest, wie ich den Morgen und Vormittag verbrachte, gehts nun weiter. Ja, ich hätte mit der Seilbahn, entweder wieder zurück nach Sounzan oder weiter nach Togendai gondeln können. Doch die Gondel nach Togendai wären noch mal mit gut 30 min draufgeschlagen. Da sage ich lieber NEIN! Und nehme wieder den Bus nach Sounzan. Da dort nicht viel los war, jedenfalls für mich, bin ich auch gleich weiter nach Gora. Gora ist ganz nett anzuschauen. Die Bahnstation und Umgebung sind so im Fachwerkhausstil erbaut. Und so machte ich einen kleinen Spaziergang, hing meinen Gedanken nach. Genoss die Sonne. Es war zwar nicht so warm um nur im T-Shirt herumzulaufen, aber ein Strickjäckchen hätte gereicht. Ich lief umher und kam wohl an ein Hotel oder größeres Privatgrundstück. Dennoch schaute ich einfach mal vorbei. Da lief auch jemand entlang, sagte aber nichts zu mir und nickte nur. Na dann: moin. Oder wie wir Touristen sagen: guten moin. (und unbedingt mit "guten moin moin" antworten). Und dann kam er wieder, der kleine Hunger. War aber auch schon gut Mittagszeit.
Zufrieden und leicht schläfrig machte ich mich auf den Wen nach Hakone-Yumoto. Wieder mit dieser Bahn, welche sich, diesmal in die andere Richtung, runter schaukelte. Interessant auch die Werbung in der Bahn. Es ist die Rhätische Bahn, aus der Schweiz. Transparenz, so wichtig. Für das Seelenheil an der Bahnstrecke ist auch gesorgt. Ich musste dann eine Entscheidung treffen. Wollte ich eine Nacht in Hakone bleiben, den nächsten Tag auch noch so einiges ansehen, oder einfach nur einen Onsen aufsuchen, noch so etwas herumlaufen, um dann am Abend wieder zurückzufahren? Weder meine Buchungsapp von Expedia, noch Nachfragen bei der Touristinfo brachten Erfolg. Ebenso wenig wie die direkte Nachfrage in einem Hotel. Später, da greife ich sicher nicht vor, auch in Odawara nicht. Weder Kettenhotellerie noch privat geführte Hotels hatten Zimmer. Oder wenn, dann zu einem Preis, den ich ganz sicher nicht zahlen wollte. Man hat ja auch seine Grenzen. So bin ich dann, mit einem kostenfreien Shuttlebus zu einem Onsen gefahren. Hakone Yuryo. Im Wald, in den Bergen. Vollkommene Ruhe, Natur pur. Und vom Preis her auch okay. Ich zahlte 1740 ¥, inklusive eines Handtuches, welches mit Logo bestickt war und man es am Ende auch mit nach Hause nehmen durfte. Und es gab einen Discount, weil ich den Hakone Pass vorweisen konnte. Ich hatte ja schon mal 2015 von der Onsentour geschrieben (wichtig eher der zweite Teil in diesem Bericht). Ebenso, 2017, mit dem Jungen und den nackten Tatsachen. Und in vielen anderen Berichten erzählte ich über Onsen. Hier noch mal die Regeln für einen Onsen. Und dann gehts in die Anlage. Dort steht der Name des Onsens und was für Wasser verwendet wird. So jedenfalls mein Kenntnisse der Schriftzeichen. Man möge mich verbessern, wenn ich falsch liege. Und natürlich darf auch ein bisschen Weihnachtsdeko nicht fehlen. Falls Du Dich gerne durchkneten lassen möchtest, bittesehr. Restaurant und ruheplätze sind ebenso vorhanden. Ich glaube auch, man kann da übernachten. Der Rest ist bekannt. Schuhe aus. Zur Umkleide. Klamotten aus. Naggsch zur Waschung, auf kleinem Hocker. Und dann erst in die heißen Quellen. Ich bin jetzt nicht der geborene Exhibitionist, doch es interessiert niemand wie er/sie/du aussiehst und was du hast oder nicht so viel davon. Hier noch mal ein paar Bilder bzw. die Erklärung auf der Webseite des Onsen, in Englisch, was der Onsen zu bieten hat. Auch private Nutzung oder in kleiner Runde ist möglich. Da dann auch ohne Geschlechtertrennung. Entspannt im Sprudelbad? Oder lieber alleine in einem Zuber? Vielleicht auch die Sauna nutzen? Vielleicht auch unter freiem Himmel, wenn die Sonne sich senkt, kleine Lichter angehen. Der Dampf von deinem Körper aufsteigt. Die Ruhe. Die heißen Quellen. Aber auch das Becken mit kaltem, 18 °C "warmen" Wasser. Oder doch ein Pool, welcher bis an den Rand einer Klippe geht? Man sich nur leicht rüber lehnen muss, um tief nach unten zu sehen? Immer dieser Wechsel von heiß zu kalt. Man sitzt auf einer Bank und dampft, kühlt ab. Geht wieder ins heiße Wasser. Ich habe nicht mitgezählt, wie oft ich in all den Jahren davon geschwärmt habe. Und ich kann immer noch nicht davon aufhören. Ich blieb 3 h und wäre noch länger geblieben, hätte ich irgendwo schlafen können. So bin ich dann von Hakone-Yumoto nach Odawara, Shunjuku und dann nach Komagome. Auf der Fahrt nach Shinjuku bin ich oft weggenickt. Hoffe, ich habe nicht zu laut geschnarcht. Fix noch etwas zum Essen & Trinken geholt. Etwas Internet, aber eigentlich zu müde für irgendwas. Schöne Träume, schöne Zeit. Herr Jens |