ich hatte die Wal
30.11.2022 23:57
So ähnlich wie Captain Ahab.
Nun ja. Wir waren mal wieder zusammen zum Essen gegangen. Dies haben wir schon öfter getan. Und immer wurde ich auf das Neue überrascht. Siehe zum Beispiel hier & hier. Heute sollte es also in ein kleines Restaurant gehen, mit original Hokkaido Style Küche. Viel Fisch und Fleisch. Der Name des Restaurants ist 三平, Sanpei. (Sanpei 2-42-3 Minamiotsuka, Toshima Tokyo Prefecture). Leider habe ich bisher keine Webseite gefunden. Wie in typischen japanischen Restaurants sitzt man eher auf dem Boden an einem sehr tiefen Tisch. Vorher zieht man sich die Schuhe aus. Auch dies habe ich schon ab und an erwähnt, bitte immer saubere und ohne Löcher, Socken anziehen. Jedoch war ich derjenige, der etwas höher saß. Der Einzige war ich aber nicht. Doch zuerst gibt es ein Bier und Sake. Dies hier oben ist das o-tōshi (お通し), was man unaufgefordert bekommt und mit auf der Rechnung steht. Ich hatte es ja schon einmal erwähnt. Natürlich wurde für mich mitbestellt. Zum einen, weil ich die nur in japanisch geschriebene Karte gar nicht hätte lesen können. Und zum anderen habe mich auf die Erfahrung meiner Freunde verlassen, denn sie wissen ja, was sie bestellen. Zuerst kam eine Sashimi Platte mit verschiedenem rohen Fisch. Thunfisch, in dünne Scheiben geschnittener Oktopus.
Es wird dann Platte um Platte, Schale um Schale, Schüssel um Schüssel aufgetragen. Und immer bedient man sich oder es wird einem auf kleinen Tellerchen serviert. So gebratener Fisch. Auch Fried Chicken. Dann gab es etwas, was ich aber für mich selbst abgelehnt habe. Dies liegt aber eher so an einem Kindheitsdrama. Was war passiert? Ich war vielleicht 5 oder 6 Jahre alt. Wir waren mit der Familie auf dem Weihnachtsmarkt. Haben so einige Fressbuden abgeklappert. Und dann kamen meine Eltern und mein Bruder auf die Idee, etwas Gegrilltes im Brötchen zu essen. Und Herr Jens? Natürlich wollte er auch. Ende vom Lied war, dass ich es direkt ausgespuckt hatte und kotzen musste. Es war gegrillte Leber mit Schmorzwiebeln. Zwiebeln sind zwar jedem Kind verhasst, aber wenn man es nicht sieht, sie verkocht werden, isst man sie ja auch. Aber Leber war seit diesem Tag ein rotes Tuch. Es hat viele viele Jahre gebraucht, dass ich feine Leberwurst gegessen habe. Und selbst als Koch habe ich zwar Leber zubereitet, aber nie davon gegessen. Mit nicht einmal die Finger abgeleckt. Bääääh. Dieses Bild muss man auch nicht anklicken, um es zu vergrößern. Es gab dann auch gebratenen Tofu, Dschingis Khan (Lammfleisch in auf einer heißen gusseiserner Platte mit Sprossen), in kleine Streifen geschnitten, gefüllter Tintenfisch, welcher roh, aber auch noch gefroren ist, eine Art Eis. Sorbet vom Tintenfisch. Eine gusseiserner Platte mit Spargel, Pilzen, Jakobsmuscheln, Kartoffeln und Brokkoli. Ich möchte nicht vergessen zu erwähnen, dass alles mit Bier, Sake, Wasser und diesem milchig weißem Sake getrunken wurde. Ich hielt mich an altbekanntes, Bier und etwas Wasser.
Richtig lecker war dann auch die Schüssel mit Hirschfleisch. Zart und gut im Geschmack. Und eine abgewandelte Version der Ofenkartoffeln. Dann kommt ein kleiner Gaskocher auf den Tisch und man bereitet sich seine Meeresfrüchte, wie Krabben (auch große Seespinne genannt) und Muschelfleisch mit Brühe, Tofu und Pilzen und noch vielen anderen Sachen zu. Ich war jetzt pappsatt. Und dies muss was heißen. Und so sehr ich auch Ramen liebe, ich konnte einfach nicht mehr. Jedoch meine Freunde konnten sich nicht verwehren. Es war ein sehr gelungener, mich kulinarisch verwöhender Abend, welcher über 3 h andauerte. Am Ende hauten alle gleichviel in den Topf als es um die Rechnung ging. Egal wie viel man gegessen oder getrunken hatte. Sehr angenehmer und stressfreier Bezahlvorgang. Alles gerne wieder. Herr Jens |