Ich möchte ehrlich sein, mein erstes Reiseziel war Tel Aviv. Dazu vielleicht noch Jerusalem und das Tote Meer. 9 oder 10 Tage frei machen und mal eben hinfliegen. Nun ja, wir wissen, dass es so nicht klappte, und da bot sich natürlich ein weiteres Ziel an. Mit diesem Ziel bin ich natürlich auch immer sehr zufrieden: meine Eltern in LE besuchen.

Schon öfter schrieb ich es, und kann es jetzt auch wieder bestätigen, die DB Navigator App ist sehr gut und einfach zu bedienen. Ticket mit Sitzplatzreservierung sowie Sitzplatzauswahl, 1. Klasse, hin & zurück. Läuft.

Für mich hieß es nach der Arbeit heim gehen (dank an die Kollegen, dass ich eher gehen konnte), sich frisch machen und losfahren. 

Ich war wohl schon müde, oder weiterhin unfähig, ein vernünftiges Bild zu machen. Egal. 

Am Bahnhof angekommen, zwei frische noch warme Brezeln gekauft, Kaffee getrunken um am InfoPoint nach der Wagenreihung meines ICE507 nachzufragen. Sowohl beim InfoPoint, in der App und beim Wagenstandanzeiger am Gleis, also dem elektronischen, Wagen 14 wird im Bereich I halten. Perfekt. 

Es sollte ja eine eher geringe Auslastung sein, doch dafür war der Bahnsteig schon derbe gefüllt. Des Rätselns Lösung?

08:24 Uhr sollte ein ICE von Hamburg, auch nach München, jedoch über Hannover und Kassel fahren. Doch dieser hatte Verspätung. Zum Glück betrifft es mich ja nicht, mein ICE nach München fährt über Berlin und LE.

Die erste Push-up Nachricht dann:

Er fährt zwar verspätet los, kommt aber relativ pünktlich an. Also weiter warten. Zwischenzeitlich eine neue Push-up Nachricht in der DB Navigator App, dass sich die Wagenreihung geändert hat. Von I nach C/D. Da es zeitig kam, und nicht erst bei Einfahrt des Zuges, konnte ich locker über den Bahnsteig gehen und mich neu positionieren. 

Während mein Zug eigentlich schon fahren sollte, der vorherige ICE585 nach München schon längst, fiel dieser aus. Bääääm. 

Für die, die nach München fahren wollten, die konnten wenigstens auf den ICE507, welchen ich gewählt hatte, umsteigen. Was aber machen die, die nach Hannover, Kassel usw. fahren wollten? Auf einen Freitag, da sind ja auch viele Wochenendheimfahrer*innen unterwegs, da wird bei einem Zugausfall, deren Zug auch richtig voll ist, und die, deren der Zug ausgefallen ist, haben vielleicht das Pech eine lange Zeit stehen zu müssen. 

Mein Zug kam dann auch, wie angezeigt, verspätet an und mein Wagen 14 hielt dann nicht in C/D, sondern im Bereich A. Doch dies war nicht ganz so weit wie über den gesamten Bahnsteig rennen zu müssen.

Platz gesucht und gefunden. Sogleich, Bahnfahrer*innen verbindet oftmals gleiches Leid, oder nennen wir es lieber positiv, Bahnerlebnisse. Und über solche kommt man gut ins Gespräch. Geplant war, dass ich vielleicht 3h schlafen könnte, aber es entwickelte sich anders. Doch ich war nicht böse darüber. Hat richtig Spaß gemacht. Lustige Geschichten gehört und auch selbst einiges zum Besten gegeben. 

Früher war es ja der finnische Telefonhersteller dafür verantwortlich, heute ist es die Deutsche Bahn: connecting People.

Schlafen hätte ich auch so nicht können, da die Zugdurchsagen extrem laut gewesen sind. Manchmal verstehst Du gar nichts, heute hätte man den Herzschlag hören können. Somit bis LE geschnackt und Spaß gehabt. 

Meine Ankunftszeit hat sich dann um 19 Minuten verspätet. Doch ich bin ja froh, dass mein Zug überhaupt fuhr, sodass diese 19 Minuten schon okay sind. Mensch ist ja auch mit dem Wenigen zufrieden.

So, und nun bedenke, dass am Nachmittag am Bahnhof Hamburg es komplett zum Erliegen kam, weil ein Bauzug entgleiste, dann war ich so gesehen on Time.

Herr Jens

P.S. mit der Straßenbahn dann nach Hause, kurz was gegessen und im Kinderzimmer mein Mittagschlaf gemacht. Dann Westkaffee und Waffeln. Später bei ToWei Bier & german Sushi.