Glück auf!
29.10.2021 19:46
Gestern war also mein Museumstag, heute musste natürlich etwas anderes her. Aber was? Die Region Fichtelberg/Ochsenkopf bietet wirklich sehr viel. Aber man ist eigentlich auf ein Auto oder Moped angewiesen. Denn auch wenn hier Busse verkehren, so richtig erschöpfend ist es nicht, da hier oftmals nur 1x die Stunde der Bus fährt. Und dann auch noch in die falsche Richtung :-D. Also nutze ich meine Beine und geh halt durch den Wald. Zum Einkaufen, zum See, zum Vergnügen. Du weißt schon: Baumumarmen. Und es sind ja immer ein paar schöne Blicke auf die Natur zu finden: Und wie es so ist, es ist alles irgendwann mal ein erstes Mal. Auch wenn ich mal in der Nähe der Zeche Westfalen wohnte, ich war nie in einer Zeche oder Grube. Wohl aber als Kind in der Barbarossa Höhle im Kyffhäuser. Aber dies ist eben eine Höhle und hat nichts mit Bergbau zu tun. Nach einem kurzen Weg durch den Wald, und auch hier, es geht immer nur bergauf, kam ich dann doch an: Besucherbergwerk Gleißinger Fels. Oder auf der aktuelleren Webseite. Schön gelegen ist es auf jeden Fall: Und man wird an einer Holzhütte, ein neues Funktionsgebäude wird gerade gebaut, empfangen, und dort stehen auch zwei Hunte. Hunte, denkst Du, was redet der da? Und ich will Dir sagen, dass ich etwas gelernt habe. Klar, wir alle würden es als Lore bezeichnen, und dies mag sicher richtig sein. Aber in diesem Bergwerk, welche Schienen aus Holz hatten, die mit Nägeln auf dem Boden festgemacht wurden, die Wagen samt Räder auch aus Holz waren, hat es beim Schieben immer das Geräusch eines Hundes gemacht. Und daher eben Hunt. Oder die zweite Erklärung, dass Hunde früher die Wagen zogen. Aber was sollen es für Hunde gewesen sein, die solche, mit Gestein und Eisenerzen geladenen Wagen ziehen konnten? Daher ist die erste Erklärung sicher die Richtige. So, jetzt also eine Privatführung in den Gleißinger Fels. Pünktlich war ich vorher da, und ich war der Einzige der zu dieser Zeit da war, daher also Privatführung. Kosten sind 6,00 €uro, dank Gästekarte 0,50 €uro Rabatt, diesmal habe ich es nicht vergessen. Aber gezahlt habe ich dann doch 6,00 €, mir war es zu blöd. Und zuerst wird man darauf hingewiesen, dass es leider nicht erlaubt ist, dass man Fotos macht. Schade, auch für Dich, da ich ja weiß wie sehr Du jetzt darauf gewartet hast, aber ich kann da nichts machen. Wären noch ein paar andere Besucher am Start gewesen, sicher. Aber alleine, da würde es auffallen. Glaub mir. Und man kann sich erst mal einen Helm aussuchen und anpassen: Na gut, als Zugabe dann doch noch ein Bild: Und es ging los. Zuerst wird die heilige Barbara von Nikomedien gegrüßt, der Schutzheiligen der Bergleute. Den Gruß kennst Du ja auch: Glück Auf! Und schaden kann es ganz sicher nicht. Es begann die Führung durch den Berg. Diese war wirklich sehr interessant, da mir diese Welt völlig fremd ist. Und wenn man durch den Berg geht, erfährt wie abgebaut wurde, von wann bis wann und vor allem, was, dann erschließt sich da schon eine interessante Welt. Unter welchen Bedingungen früher im Berg gearbeitet wurde ... nun ja, überraschend kommt die Erkenntnis ja nun nicht wirklich. Die Gänge sind eng, aber nicht so eng, dass ich da nicht durchpassen würde :-). Und auch klein sind die Gänge. Dank Helm ist man dann auch geschützt, dass man sich nicht anstößt. Wobei, ich bin jetzt nicht Dirk Nowitzki, dass ich da Probleme gehabt hätte :-D. Doch einmal habe ich mich dann doch angestoßen. Aber dies muss wohl so sein, sonst wäre es auch keine richtige Führung durch ein Bergwerk gewesen. Die genauen Erklärungen, auch die genauen Bezeichnungen, was abgebaut wurde, dies findest Du hier: Wikipedia schreibt. Ich konnte mir selbst die ganzen Erklärungen nicht merken. Es war einfach sehr ausführlich. Dafür etwas zur Innentemperatur. Im Sommer, wenn es draußen sehr warm ist, muss diese Führung sehr angenehm sein. Im Herbst und Winter ist man eh vernünftig angezogen und man friert nicht, es sind eigentlich durchgängig 8°C im Berg. Derbe gut fürs Bierkühlen, wenn Du mich fragst. Es sind auch "Höhlenmalerei" zu sehen. Dies kommt vom Ausspülen des Gesteins, welches sich dann wie Höhlenmalerei über das Gestein schlängelt und Bilder "zeichnet". Die Stollen sind echt groß, man 30/40/50m in die Tiefe, aber auch bis zu 40m in die Höhe. Und dort, auch weil es ja ein Besucherbergwerk ist, mit altem Arbeitsgerät, einem Hunt, Auf- und Abstiege vom Hauptgang usw. ausgestattet. Es fließt Wasser, und man sollte aufpassen, wo man hintritt, sonst sind die Schuhe mal wieder reif fürs Putzen. Und ich habe zwei Fledermäuse gesehen, eine Blindschleiche, also man von mir angesehen, sonst also zwei. Und auch wenn es jetzt nicht wirklich passt, aber wenn ich an Fledermäuse denke, da fällt mir immer ein Witz ein: Eine Nonne fährt mit ihrem Auto, Benzin ist alle und nun steht sie am Straßenrand. Sie hofft auf Hilfe, aber alle fahren einfach vorbei. So auch mancher Proll mit seiner aufgemotzten Kiste. Doch dann, einer von denen setzt zurück und sagt zur Nonne: "steig ein, Batmans Freunde sind auch meine Freunde".. Nun denn, nach einer Stunde war die Führung zu Ende. Es war richtig gut, weil man auch zwischendurch Fragen stellen konnte und er sich ganz auf mich konzentrieren konnte. So wurde es am Ende ausführlicher als vielleicht mit 15 oder 20 Besuchern. So sah er wohl früher aus, der Bergmann. Und dies ist dann wohl die heilige Barbara. Und dann noch freundlich verabschiedet und ich bin meines Weges gegangen. Es war noch gut die Sonne am Scheinen. Doch es frischte auf (und nie hätte ich gedacht, dass ich dies hier mal schreiben würde) und meine Ohren brauchten unbedingt eine Mütze. Ein paar romantische Bilder konnte ich noch machen: Auch ein kleiner Bach. Herr Jens |