Kapitel 11: die wiederkehrenden Phrasen
Ich oute mich jetzt mal: ich finde Torsten Sträter echt klasse. Derbe, wie man hier so sagt. Die Gründe hierfür sind ja eher so mein Ding. Ich mag die Art von Humor, und wie es vorgetragen wird. Da musst Du mal auf seiner/WDR Facebook Seite ein paar Videos anklicken, Derbe. Wie dem auch sei, er hat auch mal was zum Thema Hotel beigetragen. Ich glaube, wer schon einmal im Hotel gearbeitet hat, findet sich da wieder. Und als Gast wohl auch. Aber sieh selbst.
Aber auch Gäste haben so ihre Phrasen. Irgendwie merkt man schon beim ersten Anruf des Tages, dass es sich über den Tag hinweg durchziehen wird. Und man will eigentlich gar nicht mehr ans Telefon gehen. Macht man aber dennoch, das Klingeln würde ja nicht einfach aufhören. Gäste können ganz schön persistent, also obstinat sein. (dies habe ich echt mal gebraucht, also den Klugscheißer raushängen zu lassen).
es klingelt: ich sage meinen Text auf, und manchmal wird man schon mittendrin unterbrochen, da möchte man gleich wieder auflegen. Und dann kommt es, und neberher auch oftmals ohne Begrüßung: "ich habe ihr Hotel im Internet gesehen". Was willste da denn antworten? 'herzlichen Glückwunsch, sie sind der 53. Anrufer und bekommen ein freundliches HALLO'. Am liebsten will ich hier schon auflegen, denn ich weiß ja auch schon wie es weiter geht. So ungefähr 5min um den heißen Brei reden um dann irgendwann mal zum eigentlichen Thema zu kommen. Meist bin ich dann so frei und kürze es ab und frage alsbald, ob die Anrufer reservieren möchten.
"ja, aber ... im Internet". Dies höre ich auch so oft, dass ich, wenn ich jemals einen Cent dafür bekäme, heute schon gut situiert wäre. Nein, im Internet gibt es keine anderen Raten als bei mir am Telefon oder auf der Webseite unserer Kette. Nur sind, selbst bei 5 oder mehr Hotels einer Kette in der Stadt, die Preise unterschiedlich. Wenn also das 3*** Haus, zB auch in Airportnähe, eine andere Rate hat als wir, dann ist es eben so. Ich kann da ja nur immer anworten: "dann buchen sie doch im Internet.". Gesagt, getan, und dann reist der Gast bei mir an, will bei mir hier einchecken, und hoppla, keine Chance. a) sind wir ausgebucht, b) hat er im anderen Hotel gebucht und c) Geiz ist nicht geil, Du Affe. Und da habe ich noch nicht mal was von Ratenparität erzählt.
"ja, aber ... beim letzten Mal". Ja, was denn? Hier lautet das Zauberwort, obwohl es zwei sind, Dynamic Pricing. Ja, so etwas gibt es. Du kennst es von den Bezinpreisen an der Tanke. Den Flugpreisen für Deine Reise. Oder auch vom Stand auf dem Markt. Erdbeeren, so sollte sie dort jemand im Winter verkaufen, kosten eben mehr als wenn die Saison im Sommer dafür ist. Dies ist doch logisch, oder? Und so sind, in der sogenannten Saure-Gurken-Zeit, die Preise eben auch mal leicht unter 100 €uro pro Nacht. Doch bei uns am Airport, da ist ja eigentlich immer Business, da sind die Preise eben nur selten so niedrig, als dass man sagen könnte: "ja, aber beim letzten Mal". Und nebenher, als Du das letzte Mal hier im Hotel warst, da hast Du noch mit D-Mark gezahlt, Du Affe.
"ich bin ja hier schon Stammgast", wollen wir wetten? Was bildest Du Dir denn eigentlich ein? 5x 1 Nacht, in einem Zeitraum von sieben Jahren, dies hat doch nichts mit Stammgast zu tun. Dies ist nicht mal annähernd oft. Eigentlich ist es eher so homöopathisch. Auch so ein Lieblingswort von mir. Auch weil ich Homöopathie für den größten Quatsch seit 'draussen nur Kännchen' halte. Wir haben hier Gäste, die sind 5 Tage die Woche da, und dies über Monate. Oder auch nur 2 Tage, und dies jede Woche, über Jahre. Und hin und wieder mal einen Gast, der 3x im Jahr nach Hause fliegt, für 3 Tage, sonst aber im Hotel wohnt. Dies, Du Affe, sind Stammgäste.
"so bekommen sie immer ein upgrade" verspricht eine Zeitung. Ich lese gerne diesen Quatsch. Natürlich gibt es Upgrades. Dies richtet sich aber auch nach dem Preis, und nicht ob Dein Hamster im Laufrad turnen kann. Dein Geburtstag, Hochzeitstag oder was auch immer. Und nein, selbst nach Mitternacht einchecken bringt da nichts. Denn die besten Zimmer sind da schon weg :-P. Aber was wirklich hilft ist, wenn man als Gast einfach mal höflich ist. Ich meine nicht einschleimen und auch nicht ein Gespräch aufdrägeln. 'bitte' & 'danke', dies hilft ungemein. Und vor allem hilft es, wenn man einfach mal das Telefon aus der Hand legt und nicht beim check in noch auf BusinessWichser macht. Hinter dem Empfangstisch/-tresen steht ein Mensch, kein Roboter und auch nicht Du selbst. Wie man in den Wald ... . Du Affe. Aber wenn Du Dich zB bei unserem Loyalty Programm anmeldest, dann bekommst Du sowieso immer 10% Discount auf die aktuelle Tagesrate. Und wenn Du dann noch eine pre paid Rate buchst, auch noch mal 10% Discount. So funktioniert es. Und mit den erzielten Punkten kannst Du entweder Hotelübernachtungen kostenlos erwerben. Oder Du nutzt miles and more und kannst die Punkte dorthin transferieren, oder bei BahnBonus, wo Du ggf. angemeldet bist.
"dies musste ich noch nie", siehe Torsten Sträter, eine Kreditkarte hinterlegen bzw Vorkasse leisten? Wundert mich ehrlich gesagt, wo Du doch so ein ausgewachsenes BusinessArschloch bist. Also ich meine damit nicht Torsten Sträter :-D, den mag ich, hatte ich ja schon geschrieben. Du zahlst Deine Bratwurst am Stand, dann erst kannst Du sie Essen. Du zahlst Dein U-Bahn Ticket, dann erst kannst Du fahren. Deine Kinokarte ... Du verstehst das Prinzip? Aber im Hotel ist so etwas völlig neu? Klar, die vorher genannten Ding sind ja auch alle teurer als die Hotelübernachtung, da ergibt es Sinn Vorkasse zu leisten. 'Im Hotel musste ich es noch nie'. Und nebenher, wenn hin und wieder, und dies in der Vergangenheit, ein Gast "vergessen" hat zu bezahlen, es keine belastbare Kreditkarte gäbe, dann würde das Hotel leer ausgehen, Kosten haben und wenn man es runterbricht, seine Angestellten nicht bezahlen kann. Daher ist dies alles nur Selbstschutz und die logische Konsequenz von Gastverhalten. Und nein, damit will ich nicht jeden Gast als schlechten Menschen hinstellen, auf gar keinen Fall. Nur zu verschenken haben wir hier eben auch nichts. Du etwa?
Herr Jens