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die gebrochenen rekorde
26.11.2019 11:44

was es genau damit auf sich hat, erklär ich gleich.

doch fange ich besser am anfang an. das prinzip japan rail pass, ich glaube es schon genug erklärt zu haben. um es abzukürzen: wenn du nicht gerade durch japan fliegst, dafür mit dem zug lange strecken überwinden und dabei einen richtigen schnapper machen möchtest, dann lohnt sich der jr rail pass. gezahlt habe ich ja 500 €uro = 59.988 ¥ für 21 tage. es gibt auch den rail pass für 7 & 14 tage. der preis ist dann entsprechend verringert. bei meinen fahrten nach hakata, nagoya, osaka und jetzt eben sapporo, weiter noch nach wakkanai, hätte es mich rund 170.000 ¥ gekostet = 1.416,95 €uro. also habe ich bisher 1/3 dessen gezahlt, was es mich hätte gekostet, wenn ich am schalter meine tickets gekauft hätte. und oft ist auch der öpnv dabei, so fern er von jr betrieben wird. und immer daran denken, man darf mit dem shinkansen fahren.

mein ziel war also sapporo auf hokkaido. also einer der hauptinseln japans. tokyo liegt auf honshu. eine etwas längere fahrt. erst mit dem shinkansen hayabusa 5, der e5 serie. und ab shin-hakodate-hokuto mit dem super-hokuto 11 (baureihe kiha261) nach sapporo.

im vorfeld habe ich mir meine sitzplatzreservierung geholt. kannste fast an allen jr bahnhöfen. kostet dich nix. und in bezug auf den hayabusa 5, da ist es sogar zwingend notwendig, da ohne sitzplatzreservierung gar keine mitnahme möglich ist.

ich also früh aufgestanden, rasieren & duschen, du kennst es. und dann gings aus dem haus.

es war warm, obwohl es zwei tage vorher noch gut kalt war. aber es war neblig. nun, ein typischer montag eben. mit der yamanote von otsuka station nach toyko station. dann zu den shinkansen gates gegangen, man braucht dafür die zugangsberechtigung des jr rail passes oder eines shinkansen tickets. und dann schaute ich erst mal nach meinem zug.

und weils vielleicht etwas schlecht zu sehen ist, hier noch mal.

der wagenstandsanzeiger, auf einem bildschirm zu verfolgen.

und weil ich dachte, ich habe schon alles gesehen, wurde ich dann doch überrascht. wir alle kennen ja den a380, klar. aber dass es einen schinkansen-max gibt, war mir neu. die baureihe e4. und so stand er noch am bahnsteig, bevor mein zug kommen sollte.

nun ja, dann kam mein zug.

vielleicht etwas zur ausstattung des zuges? okay.

in jedem shinkansen, so weit ich es bisher, auch schon 2015, gesehen habe, gibt es mindestens einen:

sehr schön finde ich, dass man jetzt überall, also auch auf den haltestangen und auch sonst an allen möglichen orten, schilder & tafeln in blindenschrift findet.

zudem, ich habe es ja mal getwitter und du kannst es gleich noch mal sehen, die toiletten. top.

es ging dann los. pünktlich, und dies ist der anspruch der japanischen bahnbetreiber, egal ob jr oder der vielen vielen anderen bahnbetreiber, ging es dann los. 08:20 uhr, also pünktlich. und es kam nicht zu einem skandal wie 2017.

ich hatte es mir auf meinem platz gemütlich gemacht, mich eingerichtet, wie man so schön sagt. und die vor mir liegenden 3:58 h sollten gemütlich werden. also bis zum umsteigebahnhof.

und wie überall auf der welt:

die ansagen, welche auch auf dem laufbahn über den türen laufen, kamen auf japanisch und englisch. waren, wie immer, gut zu verstehen. der sitz, immerhin fahre ich hier in der dritten klasse, war bequem, ausgestattet mit allem was man braucht, sicherheitskarten wie im flugzeug und bordmagazinen. zusätzlich getränkehalter, wo auch locker eine halbe/liter bierdose reinpasst. passt.

jeder angestellte im zug, auch beim einsteigen, verbeugt sich immer beim betreten und verlassen des waggons. immer.

ach ja, und wer erinnert sich nicht an das 7 minuten wunder?

habe ich wirklich von einer 3-klassen-konfiguration geschrieben? ja, habe ich. und ich erklär es dir. auch wieder anhand von tweets.

und hier hatte ich schon letztes mal das video eingefügt.

dritte klasse = standard. zweite klasse = green car. erste klasse = gran class.

nun ja, weder gran class oder green car war für mich bestimmt. und als ob ich es nicht probiert hätte :-D. aber ich machte für mich das beste aus der peinlichen situation, nicht gran class fahren zu dürfen.

schnitzel, reis und zeugs :-). hungern musste ich nicht. ach ja, und in der tasche siehst du auch die instruktionen und bordhefte. beinahe hätte ich pornohefte geschrieben. also was einem manchmal in den sinn kommt. putzig.

so, und nun zu den gebrochenen rekorden.

seinerzeit war der seikan-tunnel von honshu nach hokkaido der längste (53,850km) überhaupt und auch der längste (23,3km) unterseeische. doch diese rekorde wurden gebrochen. a) vom gotthard basistunnel (57km) als längster und b) vom eurotunnel (37km) längsten unterseeischen tunnel. aber eines ist klar. nirgendwo reist es sich bequemer und stilvoller als im hayabusa 5. da kann sich die schweiz und frankreich/england ein ei drauf pellen.

wir sind pünktlich auf die minute in shin-hakodate-hokuto angekommen.

trotz kurzer umsteigezeit, ich musste von gate 12 nach 2, mit rolltreppe aber kein problem, habe ich mir mal mein mützchen aufgesetzt. wie gesagt, etwas frischte etwas auf.

auch wieder mit platzkarte. und es lohnt sich. denn die fahrt sollte 3,5 h dauern. da willste nicht stehen oder dich irgendwo reinquetschen. auch wenn 3,5 h lang klingen, dafür entschädigt einem die möglichkeit gut wegzupennen oder die aussicht zu geniesen.

und im ernst, ich dachte echt, obwohl ich es schon vorher las, das die schneesaison zwar später, aber doch schon angefangen hatte, dass es wohl nichts dergleichen zu sehen wäre, bei der ganzen sonne und den schönen aussichten. aber ich wurde eines bessweren belehrt.

ach ja, dass ich pünktlich 16:04 uhr sapporo ankam, muss ich es wirklich noch mal erwähnen?

dies mag jetzt komisch klingen, da ich ja 2017 zum ersten und einzigen mal in sapporo war, war es wieder wie beim letzten mal. ich kam ja sapporo station an, wußte, dass ich unterirdisch bis knapp in die nähe meines hotels laufen konnte und so tat ich es auch. einchecken und auch wieder wie beim letzten mal, ich hatte ja mit absicht dieses hotel hier wieder gewählt, 7. etage. damals war ich ja mit dem jungen unterwegs.

fliegen wäre auch eine option gewesen. mit anfahrt zum airport, mindestens eine stunde eher da sein, dem flug, den weg vom airport in die stadt, dies hätte mich, bei meiner groben schätzung, auch locker 5-6 h gekostet. so war ich 9,5 h unterwegs. aber fliegen und ich, man kennt es.

ich möchte noch zwei drei anmerkungen machen:

* 2015 hatte ich schon mal einen vergleich angestellt.

* natürlich fahre ich in deutschland auch weiterhin ice usw. schon weil ich keine fahrerlaubnis habe und auch nie machen würde.

* 2017 hatte ich, aus verschiedenen gründe, eine rückreise mit überlänge

* und als wir im juni die wandertage hatten, da war es auch etwas unglücklich, die sache mit dem weissbier :-D

* ich werde auch wieder kurz vor weihnachten zu meiner familie fahren, ice, 1. klasse, und ich bin bahn bonus kunde. und ich finde, 1. klasse zu buchen ist auch nicht wirklich teurer als 2. klasse. wenn man nämlich jeweils die platzkartenreservierung zuzahlen muss, rechnet es sich auch. von sitzplatzgröße und der hoffentlichen ruhe mal ganz abgesehen.

* aber ich kann die verspätungen bei der bahn, egal ob sommer oder winter nicht verstehen. ich nehme sie hin, habe mich daran gewöhnt, aber verstehn kann ich sie nicht. ich meine, andere länder haben auch sommer, und oftmals heißer als in deutschland. und winter/schnee haben andere länder auch. kanada, russland, japan usw.. und doch funktioniert es dort. und hier in japan kommt noch etwas dazu, was zum glück in deutschland nicht vorhanden ist: naturkatasrophen.

* im oktober (der konsolenhocker war vor ort), ich hatte es ja schon mal angesprochen, wütete der taifun 19 (hagibis), es gab im verlauf dessen mehr als 90 tote. und auch dabei wurden 10 züge der hokuriku shinkansen im bahndepot von nagano so sehr geflutet, dass ein totalschaden der 10 züge entstand. und doch hat man schnell reagiert und schon kurze zeit später fuhren wieder die züge auf der strecke. wenn auch mit einschränkungen, weil eben 10 züge fehlten, aber das größte problem, also keine fahrenden züge, wurde gelöst.

* dass es erdbeben gibt und eben schnee und stürme, dies macht es doch um so erstaunlicher, dass man oder trotzdem von der japanischen pünktlichkeit schwärmt. und ja, ich weiß, der vergleich mit der bahn in deutschland ist sicher nicht fair. und ich kann auch mit verspätungen umgehen. wenn man so was weiß, plant man entschrechend seine zugfahrten :-D. einzig zu bemängeln ist eben das handling bei störungen/problemen. und dass die menschen im zug, die für die bahn arbeiten, oftmals allein gelassen und dem wütendem "mob" ausgeliefert sind. ich glaube, wenn sie mehr lächeln würden, würden die bahnkunden einiges ertragen (berufspendler mal ausgeschlossen) können. aber wenn ihnen ihr arbeitgeber es oftmals so schwer macht, isses eben auch nicht leicht zu lächeln. siehst du ja gleich auf dem unteren bild.

jens

der berühmte griff ins ...
ich kann auch ganz anders!

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