der falsche Ansprechpartner
29.10.2022 23:29
So wirklich sicher bin ich mir ja nicht, aber steht, irgendwie heimlich auf meine Stirn gezeichnet: "bitte sprich mich an! rede mit mir, ich brauche es wirklich."? Vorstellen kann ich es mir zwar nicht, aber ich kann mir ja auch nicht auf die Stirn sehen, außer vorm Spiegel. Daher ... . Fangen wir jedoch von vorne an. Wie auch zum Spiel gegen die Rauten wollte ich wieder auf der Süd sitzen statt in der Masse stehen. Du weißt schon, weshalb. Freitag kurz auf twitter nachgefragt ob mensch mit mir die Karten tauscht, und ratzfatz einig geworden, nochmals vielen Dank dafür, und dies also schon mal geklärt. Punkt 1 auf der Liste geklärt. Auf Punkt 2 stand `wie komme ich einfach zum Stadion?`. Habe mich schon mal auf der app "beraten" lassen. Recht einfach, so der Plan. Damit war der Freitag abgearbeitet. Nur noch Essen, Trinken, Schlafen. Samstag, Punkt 3, einkaufen gewesen, meiner Sitznachbarin eine Überraschung offeriert. Ratehinweis? "Sitzen ist fürn Arsch". Jedoch meinte sie dann gleich, ein Sitzkissen, sogar in Handarbeit hergestellt, hätte sie schon. Na, ich war ja mal enttäuscht. Habe ich doch zwei dieser FCSP Sitzkissen. Meine beinahe 20-jährige Dauerkartenbesitzzeit fing ja auf der Haupttribüne an. Zum Geburtstag bekam ich dann die zwei, über Jahre verteilt, die Sitzkissen. Jetzt wäre doch mal an der Zeit, selbige wieder unter die Leute zu bringen. Nun denn, dann nahm ich eben nur eines für mich mit. Püüh. So, jetzt dann also, nach rasieren & duschen, Du kennst es, auf zum Stadion. Die App zeigte mir an, da ja SEV zwischen Kellinghusenstraße und Schlump verkehrt, dass ich, hier ist Punkt 4 meiner Liste, bis Stephansplatz fahre und dort in den 112 nach St. Pauli steige. Gesagt, getan. So der Plan. Denn alles passierte, doch nichts wie geplant.
Ja, es stimmt, ich war angepisst. Hätte ja auch bis Hbf fahren können, um dann in die U3 umzusteigen. Ich wäre eher am Stadion gewesen. Am Ende waren es 35min, die ich gewartet habe. Man hätte auch vom Gorck-Fock-Wall laufen können, doch ich ging ja davon aus, dass der Bus kommt. So bin ich gute 30min zu spät am Stadion gewesen. Jedoch immer noch gut in der Zeit, keine Sorge. Punkt 5 meiner Liste war Überschriftsreif. Man wird ja älter, eher ein Genussmensch, und Astra ist kein Bier, so gesellte ich mich zur Weinbar, liebe Leute treffen, quatschen um mir dann ein Glas Weißburgunder zu gönnen. Sitze alleine für mich, wer mich kennt weiß, dass es mir auch wirklich so gefällt, Misanthropie, wenn auch in der abgeschwächten Version :-D. Sitze also, mich am Rebensaft labend, alleine, setzt sich jemand neben mich, sprach mich an. Nun ja, überwinde mich also, erwidere also die Begrüßung, kurze, hoffentlich bald enden wollende Konversation, doch es kam kein Entrinnen. Schlimmer noch, und dies hat mir wirklich den Abend vermiest, quatscht der Mensch nur noch von Union, wie toll Berlin ist und dass die Karte nur 29 € statt wie hier (?) 44 € kostet, auf den Sitzplätzen. Ich gab ihm sehr deutlich zu verstehen, dass ich Berlin als den letzten Dreck auf Erden, und Union für die Ausgeburt des letzten Drecks halte, lächelt er nur und redet weiter in diese Richtung. WAS SOLL ICH MACHEN, DAMIT ER SEIN MAUL HÄLT? Sagte ihm, ich bin schon genetisch, als Sachse, aus Leipzig, absolut gegen Berlin, auch besonders gegen Union, da stellen sich meine Nackenhaare auf. Dies ist in meinem Blut. Da kann ich schon, von Natur aus, nichts gegen machen. Und im Laufe meines Lebens wurde ich auch immer wieder in meiner DNA bestätigt, man muss Berlin und Union ablehnen. Selbst Hass wird akzeptiert. Dies versteht man. Da gibt es auch keine zwei Meinungen. Und doch war kein Entkommen. Also den Wein reinballern und nichts wie weg. Punkt 6, rein in Stadion, Ticket abgreifen. Da ich so schnell von der Weinbar weg musste, bin ich auch schon gute 60min vor Anstoß in die Süd. Leute schnacken, mit Knobi noch etwas rum ge...trunken :-P. Also Rum getrunken. Dann auf die S3 Plätze. Etwas in die Gegend schauen. Hatte ja Zeit. Bin ganz nach oben, kurz vor die Logen, warten auf die Dinge, die da kommen sollten. So zB meine Sitznachbarin. Dort hielten wir auch stramm an der Choreo fest, wie so viele ganz oben auf der Süd. Durch mein Rehaprogramm war es sogar eine gute Übung. Doch bei der Reha mache ich nach einiger Zeit Pause. Dies war hier aber gar nicht möglich, sollte die Choreo nicht versaut werden. Also, liebes Rehateam, selbst in meiner Freizeit schuffte ich. Unsere Plätze gesucht und gefunden. Sitzkissen aufgelegt, und Punkt 7, das Spiel verfolgt. Wie ich schon zum Derbysieg schrieb, man hat eine echt gute Sicht. Und auf den S3 Plätzen machen die Leute richtig gut mit. Nachwuchssorgen brauchen die Ultràs nichts zu haben, denn junge Menschen standen fast die ganze Zeit, machten ebenso Ballett und ab ging es. Auch die Menschen, welche in die Jahre gekommen sind, gingen gut mit. Habe ich gegen die Rauten so erwartet. Doch auch gegen die Hessen war es echt gut. Gerne wieder. Punkt 8, das Spiel. Manchmal hatte man schon Angst, dass man die Hucke voll kriegt, es ein Debakel wird. Dann wieder ein Haufen Chancen für unser Team und das Verzweifeln, die Haare, so vorhanden, raufen, ob dem Vergeben selbiger. Guter Spielaufbau, aber es in letzter Konsequenz vermissen lasse, den tödlichen Pass zu spielen. 0:0 zur Halbzeit. 8.1, zweite Halbzeit. Chancen haben, Chancen vergeben, und wie meine Sitznachbarin sogleich sagte, die schaffen es, sich so das Gegentor zu fangen. So war es dann auch. 0:1. Auch wenn es ein schöner Schuss war, war es komplett nicht nötig. Hat es echt nicht gebraucht. Sie ging dann erst mal zum Kiosk. Der Trainer wechselte zeitig, mehrfach. Und dies auch richtig gut. So gut auch herausgespielt der Ausgleich. Mein anderer Sitznachbar meinte, mir meine rechte Schulter durch den Wanst dreschen zu wollen, so freute er sich :-P. Auuuuuuuuuuuuuuuuuuua. Die Mannschaft wurde, getragen vom ganzen Stadion, die S3 stand fast nur noch. Noch immer spielten sie sich Chancen heraus. Da war dann noch der Siegtreffer möglich. Doch auch die Hessen hätte noch mal auf die Anzeige kommen können. Daher ist das 1:1 schon okay, vor allem auch im Rückblick auf das Spiel in Bielefeld. Und doch ist es zu wenig. Ein Befreiungsschlag war es nicht. Noch nicht. Punkt 9, die Heimfahrt. Was, lieber HVV, soll ich da noch schreiben? Mit SEV kommt ihr echt nicht klar. Bin also zur U St. Pauli, wollte mit der U3 nach Schlump, umsteigen in den SEV um dann Kellinghusenstraße in die U1 zu steigen. Ja, ich bin nach Hause gekommen. Doch werde ich nicht verstehen, wie man es nicht schafft, dass ein Synergieeffekt geschaffen werden kann. Wenn die U3 Schlump hält, muss man doch nicht noch 5min warten, bis der SEV kommt. Und in Kellinghusenstrße, man kommt auf den Bahnsteig, fährt direkt die U1 ab, vor der Nase, sozusagen. Und man muß jetzt erst mal 10min warten. Echt, nicht wirklich gut durchdacht. Gute Nacht. Herr Jens |