als Experiment war es nie geplant.
09.08.2023 07:27
Doch am Ende wurde es ein Experiment. Um was es ging/geht? Ich werde es Dir verraten. Du weißt ja nun, was passiert ist. Da ich auch keinen Plan hatte, wie lange ich im Krankenhaus bleiben sollte, ob ich im Anschluss auf eine Reha fahren würde oder wie es sich alles entwickelt, hatte ich eine Entscheidung getroffen und den Kühlschrank vom Stromnetz genommen. Da ich vorher schon täglich einkaufen gegangen bin, schon weil ich Tage im Voraus nicht wusste, was ich gerne essen wollte, war mein Kühlschrank nie wirklich voll. Einzig Butter und ein italienischer Hartkäse waren meist im Kühlschrank. Wozu also wieder einschalten? Ich habe es nicht wegen des Stromsparens gemacht. So weit dachte ich gar nicht. Sonst würde ja auch nicht Tag & Nacht, also wann immer ich daheim bin, der Fernseher laufen. Ich habe mich nur gefragt, wozu sollte ich den Kühlschrank nutzen? Die erste Zeit war es eh schwer, da habe ich mich auf Fertigprodukte und Lieferdienste verlassen. Einarmig war schlecht zu kochen. Mein BreakfastForChampions bestand entweder aus Naturjoghurt oder Magerquark mit Haferflocken, Leinsamen, Obst & Nüssen. Dies konnte ich in eine Schüssel geben, kein Problem. Natürlich war ich auch öfter, gerade wenn ich Reha usw. hatte, beim Bäcker und habe dort belegte Brötchen gegessen und Kaffee getrunken. Und die Milchprodukte und das Obst, dies habe ich früh gekauft und dann verspeist. Da braucht man keinen Kühlschrank. Langsam ging es dann natürlich besser. Wir fuhren auch nach Helgoland und Knobi hat mir beim Mittagessen das Fleisch kleingeschnitten. Dies passte dann auch ganz gut. Dann konnte ich auch ohne Aircast wieder Dinge verrichten, mit dem Kochen wurde es auch wieder besser. Schluss mit Convenience Produkten. Viel konnte ich ausprobieren. Mit und ohne Fleisch, vegan. Austoben ist vielleicht zu hoch gegriffen, doch es kommt dem schon sehr nahe. Wenn Du täglich frische Sachen einkaufst, dann ja auch nur die Menge, die Du essen willst. Somit wird auch nicht der Kühlschrank voll gemacht. Wenn ich z.B. ein Steak essen wollte, dann kaufte ich es mir und kühlte es nicht mehr. Denn niemand ist so blöde und legt Kühlschrank gekühltes Fleisch in die Pfanne oder auf den Grill. Mit Gemüse usw. war es ähnlich. Frisch kaufen, zubereiten, essen. Natürlich muss ich zugeben, dass ich in dem 12-monatigem Experiment auch zwei Monate nicht daheim war. Sechs Wochen Tokyo und zwei Wochen LE. Doch dies fiel eh in die kühlere Jahreszeit, sodass man dies locker zählen lassen kann. Und was ist mit trinken? Wasser, Milch, Bier? Also, aufgepasst: kalte Milch und kaltes Wasser trinke ich nicht. Ich mag es nicht und vertrage es auch nicht. Mir grummelt es dann immer im Magen. Bier? Was ist mit dem Bier?! Im Herbst, Winter und Frühling, da kannst Du das Bier auch auf dem Balkon kühlen. Dies ginge sogar mit festen Lebensmitteln. Zudem, die meisten Supermärkte bieten auch schon gekühltes Bier an. Es kostet auch nicht mehr als sonst. Anders habe ich es in Tel Aviv erlebt, da kostete das gekühlte Bier 1₪ mehr als das ungekühlte Bier. An der Tanke gibt es auch kaltes Bier. Im Notfall kann man ja auch Eiswürfel kaufen und dann das Bier herunterkühlen. Somit habe ich ein Jahr ohne Kühlschrank gelebt. Ob ich etwas vermisst habe? Nein, nicht wirklich. Einzig, dass es in größeren Mengen einfach weniger kostet, umgerechnet, als wenn man kleine Größen kauft. So z.B. ist es ja auch mit Butter. Kosten 250 g ca. 2 €uro, so zahlt man fast genau so viel, wenn man nur die Hälfte kauft. Es ist auch schwer, kleine Größen zu finden. Bei Sachen, die man auf dem Markt kaufen kann, und zum Glück ist bei mir zweimal die Woche Markt, geht es ganz gut. Doch sind hierbei die Preise nicht wie im Supermarkt oder Discounter. Gerade auch was Fleisch, Obst & Gemüse betrifft. Fisch sowieso. Mein Energieversorger hat mir sogar eine Rückzahlung erstattet. Da ich jedoch öfter mehr Geld ausgeben musste als, wenn ich Sachen hätte im Kühlschrank bunkern können, gleich es sich sicher aus. Oder ich habe sogar etwas draufgezahlt. Aber ums Sparen ging es mir nie. Reichtum kann man einfach nicht verbergen. Herr Jens |