20° und Regen
02.11.2024 22:11
Die senile Bettflucht ist ja nun allseits bekannt. Es betrifft auch mich, natürlich. Da wird eben schon um 06:30 Uhr gefrühstückt, auch im Urlaub. Selbst bei meinen Eltern sind wir übereingekommen, dass wir nicht vor 8 Uhr frühstücken. Doch was soll ich machen? Etwa mich im Bett herumquälen? Rasieren, duschen und dann gehts auch schon los. Zuerst aber mal einen Kaffee.
Von Otsuka Station ging es erst mal nach Ikebukuro. Wie das Wetter ist, sieht man hier und auch am wolkenverhangenen Hochhaus. Dabei ist es ja noch nicht einmal ein Wolkenkratzer. Mein Ziel war Sunshine City. Es ist eine Mischung aus Shoppingmalls, Vergnügungspark, massig vielen verschiedenen Restaurants und bummeln. Die Wege sind nicht so weit, doch gibt es eben auch Laufbänder, wie man es vom Flughafen kennt. Entweder es gab ... ... oder er blieb aus Erschöpfung zurück. Ein trauriges Schicksal allemal. Interessant ist es, wie diszipliniert man Schlange steht. Vor allem, wenn es um den Einlass in ein Restaurant geht. Auch sonst ist Schlangestehen und dabei keinen Stress zu machen, eine Art Volkssport. Wer etwas auf sich hält, steht Schlange. Was hat man sich früher über die DDR lustig gemacht? Sehr oft wird, gerade für Touristen, die Speisenangebote plastisch vorgestellt. Da weiß man was man bekommt und wird nicht wirklich überrascht, weil man etwas bestellt hat, was man gar nicht kennt. Es war jetzt schon Zeit für einen Lunch. Lange suchte ich nach etwas Passendem für mich. Immer wieder reizte mich dieses, jenes und vor allem auch anderes. Entscheidungsfindung? Schwierig. Fündig geworden bin ich hier: Über den QR-Code am Tisch suchst Du Dir Dein Essen aus und bestellst. Bei dem Salat ist das Topping Seegras, auch grüner Kaviar genannt. Original sagt man 海ぶどう. Umibudo. Zweimal war ich auf Okinawa und jedes Mal wurde dieses Umibudo verkauft. Die Menschen standen dafür Schlange. Lecker ist es auf jeden Fall. Sich geborgen fühlen, sich der Liebe hingeben. Ob es jedoch eher Romeo & Julia Style ist oder doch etwas Romantisches, weil langlebig, ich weiß es nicht. Liebe geht wohl auch durch den Magen. Sofern man nicht gerade an Zucker leidet. Denn damit wird hier gearbeitet. Stattdessen müsste ich mich, schon genetisch bedingt, um dieses hier kümmern. Ein Glühwein-Set, diesmal mit Weißwein und einem dekorativen Becher. Hatte ich schon mal erwähnt, dass ich derbe auf den Film Bullet Train abfahre? Mehrmals schon gesehen. Was kommt darin vor? Richtig, Thomas, die kleine Lokomotive. Hier wurde Thomas per Video vorgelesen und mit bewegten Bildern versehen. Kinder, auch Erwachsene, schauten da gerne zu. Was gibt es sonst so? Bekanntes natürlich. Die Sesamstraße. Wie es Pokémon Cafés gibt, gibt es dies auch beim Sesam Street Market. Da ich nun auch in Sunshine City viel Zeit verbrachte, bin ich erst mal wieder Richtung Ikebukuro Station gelaufen. Zuerst fiel mir auf, dass ich mich auf den neusten Stand bringen musste. Hier die Liste: Nach all dem Süßen, dabei habe ich nicht mal annähernd etwas davon gezeigt, gönnte ich mir ein Green Soy Bean Softeis. Wie so oft, wenn ich hier bin. Wieder im Hotel angekommen, gab es, for free, eine Currymischung der Besitzerin der Hotelgruppe APA Hotels & Resorts. Man sieht ihr Gesicht auf der vom Hotel ausgegeben Wasserflaschen. Auch auf Tellern und Tassen, die man kaufen kann. Eben auch auf der Currymischung. Man munkelt, sie ist steinalt, steinreich und ein wenig selbstverliebt. Bitte ohne Google Translate einmal das Bild anschauen und mir dann sagen, was es sein könnte. Im TV lief Fußball. Der Levain Cup wurde ausgetragen. Jedoch schaute ich nicht das ganze Spiel, ich kam ja eh zu spät. Nagoya gewann nach Elfmeterschießen mit 5:4 gegen Niigata. Dem Regen getrotzt, bin ich dann am späten Nachmittag, früher Abend, ins riddle. Wie interessant dann doch die Bilder auf dem Kaffee aussehen, wenn es sich dem Ende neigt. Was es heute noch so gibt? Jetzt gleich Fußball, Sushi & Bier. Es spielt der FC St. Pauli. Dies ist dann also wieder ein Ritual. Wie schon gegen Wob. Herr Jens
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